Mittwoch, 31. Dezember 2014

Das Horn ist kein Horn....

....sondern die holländische Stadt Hoorn.

Nach der wurde das Kap benannt..... und daraus wurde dann KAP HORN.
Noch heute gilt die Drake Passage, die von dem südlichsten Punkt Südamerikas bis zur Antarktis reicht, als die gefährlichste Seestrecke der Welt. Wind und Wellen sind hier unberechenbar.
Heute allerdings, haben wir eher Bodenseewetter. Es ist um die 6 Grad, die Sonne scheint. Es weht kaum ein Lüftchen.


Die südlichste Insel in der Inselgruppe Hermite namens Island Hornos strahlt uns an. Sie liegt in chilenischem Gewässer. 
Die chilenische Marine hat sich dort ganz in der Nähe mit kleiner Kapelle, Residenz, Behausung und Leuchtturm eingerichtet.
In kurzem Abstand dazu steht ein Denkmal zu Ehren der Seeleute, die beim Versuch, Kap Horn zu umrunden, ums Leben gekommen sind.


Kap Horn selbst ist eher unzugänglich, liegt in etwa 1,5 km Entfernung. Dort sieht man .... unscheinbar klein wirkend.... den echten, 4m hohen Fiberglasleuchtturm von Kap Horn.



Dort treffen Atlantik und Pazifik aufeinander, was mit dem Tuten des Schiffshorns begrüßt wird. 


Danach geht es ab in den Süden Richtung Antarktis.
In Sekundenschnelle setzt eine Wetteränderung ein. Handschuhe müssen her, Kapuze muss noch über die Mütze, und kaum einer hält es nun noch lange draußen aus. Die Sonne scheint, der Wind ist eisig.


Ich bin heilfroh, dass zumindest bis 20 Uhr noch immer kein bemerkenswerter Wellengang aufgetreten ist. Dann können die Pillen gegen Seekrankheit ja in der  Schachtel bleiben.
Heute ist Sylvester, da wollen wir ja nicht schon um 8 ins Bett. Mal schauen, was hier abgeht. 
Die Kleiderszenerie reicht abends vom Ballkleid bis zur schlampigen Jogginghose. 
Tagsüber ist es auch sehr gemischt, genau wie die Esskultur bei Tisch....  Heute habe ich mich beim Mittagessen umgesetzt, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Es ist unglaublich, was man da manchmal.... und von diesen Leuten täglich mehrfach.... immer wieder zu sehen bekommt..... Ich will es lieber nicht weiter ausführen.

Unser Sylvesterabendessen war sehr lecker...... vom Lachs zum Surf und Turf stand alles zur Verfügung.....




Der Abend geht weiter, das Internet funktioniert noch....


Dienstag, 30. Dezember 2014

Ushuaia


Die südlichste Stadt Südamerikas, die man auf der Straße erreichen kann.... 
....verregnet, aber das ist normal hier.....



Nationalpark Tierra del Fuego

Der Park liegt an der Grenze zwischen Argentinien und Chile und hat bei gutem Wetter sicher viel zu bieten.




 Heute Nachmittag ist es nur bedingt gut.... Es ist relativ warm, fast windstill, aber es regnet und regnet... 


Die Busfenster beschlagen, die Kameraobjektive werden nass...... 
Die 3 Stops werden natürlich eingehalten, machen aber nicht viel Spaß.



Für 3 US$ pro Stunde finde ich ein Internet und kann schnell nochmal Fotos hochladen.
An Bord dauert es ziemlich lange und ab morgen wird es erst mal Funkstille geben. In der Antarktis funktioniert unser Internet nicht. 
Morgen steuern wir Kap Horn an und dann geht es weiter....

Nächstes Internet wahrscheinlich auf den Falklandinseln oder in Montevideo.
Am 11.1.15 ist dann Buenos Aires erreicht......


Allee der Gletscher

In Richtung Ushuaia fahren wir nun durch die Allee der Gletscher, die befindet sich im Beagle- Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. 
Der Kanal liegt zwischen Gebirge, Wald und einsamen Inseln und wurde 1830 erstmals von Weißen auf der "Beagle" beschrieben, an Bord Charles Darwin.
Von den hier damals lebenden Yamanes- indianische Nomaden, Sammler und Seejäger- ist nicht viel übrig geblieben....
Man sagt allerdings, dass hier unten im Gebiet der Magellanstrasse nur 4 Stämme ( Yamanas, Tehuelchen, Alakalufes und Selknam ) gegeben habe und dass einige eine besondere Art der Körperbemalung ausübten, wohl zu Initiationsriten. Im Museum in Santiago haben wir ein wenig davon gesehen.
Anfangs seien die Indianer friedlich gestimmt gewesen. Nach Einführung der Schafszucht kam es jedoch zu Konflikten, das die Ureinwohner sich auch mal ein Schaf nahmen. Das war Ihr Untergang, denn nun wurden sie erschossen, absichtlich mit Strychnin vergiftet und letztendlich völlig ausgerottet.
Außerdem haben Gold- und Kohlefunde weitere Konfliktherde geboten.

6 von ihnen haben wir auf einem Zettel präsentiert bekommen und sind vom Schiff aus zu sehen.
Sie befinden sich allesamt im Alberto de Agostini Nationalpark Chiles, in dem die Darwin Kordilleren liegen.




Nun heisst es, dem Wetter die Stirn zu bieten und sich an die frische Luft zu begeben. Es regnet leicht, windet und ist richtig nasskalt.
Aber die wunderbar anzuschauenden Gletscher sind zum Greifen nahe und einer beeindruckender als der andere..... gar nicht daran denken, wie das bei Sonne wäre, die er nämlich für heute angekündigt.
Es sind Hängegletscher, Talgletscher, kalbende Gl.....usw...
Benannt sind sie nach Länder, zB
Alemannia Gletscher, Italian Gl.... usw

Parque Nacional Torres del Paine....


.....im Schnelldurchlauf....


Aufstehen 5 Uhr, Boot 6 Uhr, Bus 6.15, Flieger 7.30 ( für 260 km nach Puertes Natales ) Ankunft 8.30, Bus steht bereit.....
Und schon ist man mitten in Patagonien, muss nur noch 150 km fahren, dann  sieht man die diversen Granitspitzen der Südkordillere in den Himmel ragen.....
Wenn man Glück hat, denn die große Unbekannte hier ist : das Wetter!

Aber erst einmal wird Bus gefahren. Die erste Strecke führt durch das flache Patagonien, wo wenig wächst und kaum eine Menschenseele lebt. Sehr selten mal ein Haus, noch seltener etwas wie ein Dorf. An einem mit 200 Einwohnern kommen wir vorbei.


Dafür treffen wir auf einen Fuchs, einen bestimmten Adler....vielleicht auch sowas wie Bussard..., sehr viele Guanakos, 3 Emus und eine Schar von Flamingos, die in einem See herumstolzieren.


Bald wird es bergiger und die Hügel sind übersät von Kissengewächsen, die winzige gelbe Blüten haben.

Der erste Versuch, die Spitzen der Torres del Paine zu fotografieren, schlägt fehl. Sie hüllen sich in Nebel.


Die Caskada Paine hingegen sind nebel- und regenfrei.
Beim 2. Wasserfall steige ich gar nicht erst aus. Es regnet. Der dazugehörige Fluss heißt Rio Paine.


In Patagonien hat ein bisschen Nebel oder Regen wenig zu bedeuten, denn das Wetter kann sich innerhalb von Minuten ändern. Insgesamt sei es sowieso eher immer schlecht. 

Wir peilen die Lunchstation an. Dazu geht es kurvenreich hoch und runter. Pausenlos tauchen rot oder grün von Algen gefärbte Tümpel auf oder große, tiefe Gletscherseen, die ihre  unterschiedlichen Blautöne präsentieren.

Wir landen schließlich auf der Rückseite der Torres, sind mittlerweile tief im Nationalpark Torres del Paine angelangt. In der Hosteria Pehoé, direkt am gleichnamigen See gibt es Lunch. 
Es nieselt, die Berge sind im Nebel.

Die Spareribs vom Lamm schmecken trotzdem sehr gut, der Pisco Sour auch.
Aber dann heißt es Aufspringen! Die Sonne scheint und der heute schwache Wind hat ein paar Wolken verscheucht. Endlich bekommen wir das zu sehen , weswegen wir uns so früh auf den Weg gemacht haben.... Allerdings geht es schon gleich wieder zurück.... Die Strecke ist lang...


Obwohl wir schon im Zeitstress sind, bekommen wir noch einen Fotostop da, wo am Morgen nichts zu sehen war.
Die Torres zeigen sich in voller Pracht!


Die Rückfahrt war tierärmer.... nur noch Guanakos...
Dafür durchflogen wir mit der kleinen Maschine ( 9 Passagiere, 1 Pilot, voll besetzt ) durch ein paar Turbulenzen. Einige Leute haben gejuchzt... ich nicht... Ich fahre ja auch nicht gerne Achterbahn....


Um 17.30 ist bei Regen das Schiff erreicht und ich bin kaputt.

Wir legen gegen 18 Uhr ab. Es geht nach Ushuaia. 


Sonntag, 28. Dezember 2014

Der macht, was er will....

Jetzt ist der 28.12. , nach 22 Uhr..... und wieso ordnet er den jetzigen Beitrag ..."Sarmiento und Magellan" auch schon wie falsch ein? Langsam stinkt' mir!!!!

Samstag, 27. Dezember 2014

Mal wieder ein Durcheinander....

....aber nicht von mir.....
Chacabuco war natürlich am Tag VOR Tampanos, ist auch in der Reihenfolge veröffentlicht.... Keine Ahnung, was da falsch läuft .....

Chacabuco


26.12.2014
In der Nacht hat es geregnet, gegen 8 ist es trocken und relativ mild.
"Die Schönheiten Patagoniens" stehen auf unserem heutigen Programm.
Wir befinden uns am Ende eines langen Fjords im südlichen Chile, und auch diese üppig grüne Gegend nennt sich Patagonien.
Der Ort Chacabuco ist winzig und gibt nichts her, und selbst das Wenige ist wegen Weihnachten geschlossen.
Wir fahren mit einem Bus zu einem privaten Park -Aiken Del Sur-, dürfen uns mit einem gelben, schweren Regenponcho aus störrischem Plastik bewappnen, fahren nochmal 5 Minuten mit dem Bus. Dann beginnt der 800m lange Weg zum Wasserfall.
Bald regnet es auch schon, was für diese Region normal ist.  Entsprechend 
feucht ist die Natur, und es wächst üppig alles neben- und übereinander. 


Große Blätter neben riesigen, dick behangenen Blaubeerbüschen, dichtes Gestrüpp neben farnbehangenen Bäumen vor grünen Wiesen mit Sumpfdotterblumen.
Am Ende des kurzen Weges ist ein schöner Wasserfall.


Auf irgendwelche Erklärungen unseres Guides zu Flora und Fauna warten wir vergeblich. Die anderen Guides geben mehr von sich, und Christiane wechselt entnervt die Gruppe.
Das Highlight ist ein Kingfischer (Eisvogel), der mit Fisch im Schnabel auf einem Ast landet. Wie er es fertig bringt, dabei noch unentwegt zu rufen, ist mir ein Rätsel.



Der Miniaturausflug endet an einem See, der Ausblick wäre bei gutem Wetter sicher beeindruckend.


In einem Gebäude über dem See ist das Grillfeuer entzündet, und das Fleisch für die nächste Gruppe der Wanderstrecke brutzelt bereits. Die "schwere" Wanderung geht 2 Runden länger.


Wir bekommen einen Snack und wieder Pisco Sour, nicht ohne zum wiederholten Mal zu hören: dies ist ein chilenisches Getränk!!!
Eine kleine Folklore Gruppe führt Tänze vor, und zum Schluss müssen ein paar Touristen ran. Ganz nett, aber eine Stunde ohne Gruppe im Wald wäre mir lieber gewesen.



Etwas angefeuchtet und durchfröstelt erreichen wir das Schiff und vertrödeln den weiteren Tag.

Das Schiff macht sich auf den Weg aus diesem Fjord heraus. Leider wird das Wetter immer schlechter, nur 5 Minuten blinzelt der blaue Himmel durch den Nebel.



Es erwarten uns 2 Seetage. 
Da muss man aufpassen, dass nicht nur  Essen auf dem Programm steht.

Sarmiento und Magellan.....

28.12.2014
Der Tag beginnt mit Sonne.


Gegen 10 Uhr wird es für den Kapitän spannend... sagt er...
Die Strecke ist ihm zwar bekannt, aber bei Niedrigwasser sei er noch nie am Paso Shoal....was auch immer das heißt...  vorbeigeschippert. Hier gibt es für Schiffe ab einm gewissen Tiefgang ein limitiertes Zeitfenster von knapp 2 Stunden, in dem sie Stelle passiert sein muss, sonst birgt irgendein Felsen unter Wasser Gefahr für das Schiff.
 Das Ereignis wird über Bordlautsprecher angekündigt, und so kann man live verfolgen, wie er die Zaandam vorsichtig zwischen 2 Bojen hindurch gleiten lässt. Das gelungene Manöver wird mit Betätigung der Schiffshupe gekrönt.

Seit 4 Uhr morgens bewegen wir uns im Sarmiento Kanal, biegen dann gegen 13.00 in die Magellanstrasse ein, die Feuerland von der südamerikanischen Küste trennt. 


Hier segelten schon im16. Jahrhundert die Spanier durch die Gegend.
Auf diesem relaiv sicheren Weg vermeidet man das offene Meer und das gefährliche Meer um Kap Horn, erreicht Ushuaia schneller.
Bis gegen 14 Uhr haben wir blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein, dann zieht es sich zu und es weht ein heftiger Wind.
Fotos kann ich nur vom I- phone posten, und das sind nicht viele. Andere Wege sind zu lang für das Internet hier. Vielleicht mache ich dann später eine Fotoseite extra...
Wir passieren mehrere Gletscher und das Gesamtpanorama ist unvergleichlich schön!




1Wal wird gesichtet...nicht von mir...
Ich entdecke etwas Seelöwenartiges, das  uns ein Stück begleitet, immer wieder die  Nase aus dem Wasser herausschiebt, um dann schnell wieder abzutauchen.


Unser heutiges Ziel ist Puntas Arenas. So gegen 4 Uhr morgens sollen wir ankommen. Dann muss ich auch bald schon aufstehen, denn für meinen Ausflug ist 5.45 Abfahrt angesagt....

Der Sonnenuntergang von gestern war besonders schön. Den Reigen eröffnete ein zarter, senkrecht stehender Regenbogen.




Tampanos

27.12.2014
Die Nacht war ein wenig unruhig. Auf dem offenen Meer weht ein heftiger Wind in manchen Kabinen klappern die Schranktüren um die Wette.
Um 8 Uhr fahren wir in den Kanal Messier ein. Dies ist die Einfahrt in einen Fjord, der aber auch einen Ausgang hat. 


Wir biegen ab in den Fjord "Iceberg", der im Gegensatz zum Kanal eine Sackgasse darstellt.


Ein einzelner Delphin springt in so regelmäßigen Abständen neben dem Schiff, sodass man seinen Körper gut erkennen kann.
Gegen 12.30 erreichen wir den Gletscher Tampanos, der uns in wunderbaren Blautönen entgegenstrahlt. 


Große Eisbrocken kalbt er nicht, nur Minibröckchen schwimmen an uns vorbei.


Die besten Fotoplätze sind fest belegt, man muss schon schauen, wie man an das Spektakel herankommt.


Nach ausreichend langer Gletscherschau verlassen wir den Fjiord, gleiten in einen anderen Kanal hinein 


und gegen 18  Uhr geht es wieder auf das offene Meer.
Die Schaukelei ist deutlich geringer als letzte Nacht.... aber nach dem Erscheinen  erster Schweißperlen lege ich als Maßnahme Stufe 1 die Akupunkturarmbänder an....

Nach 4 Stunden soll es wieder in einen Kanal gehen, in Richtung Puntas Arenas.
Dann geht es wieder ruhiger zu.... vorerst.....