Freitag, 16. Januar 2015

Plaza Italia

16.1.2014
Christiane hat noch nicht genug von der Stadt und nimmt den Hop on- Hop off Bus.
Ich gehe es langsamer an, streiche ein wenig durch die Straßen. 
Wenn ich nichts vor hätte, könnte ich auch zu einer Bekehrungsshow !!! gehen. Die Evangelikalen machen sich auch hier breit.


Wenn ich Geld aus einem Automaten ziehen wollte, könnte ich mich einreihen in eine der langen Schlangen, die man in und vor fast jeder Bank sieht.


Auf der Florida, einer der beliebtesten Einkaufsstraßen  ist es täglich so voll wie bei uns einen Tag vor Weihnachten. Das finde ich zu Hause schon unerträglich...
André hat mir das "La Estancia" empfohlen, und da will ich natürlich auch hin.
Es ist ein riesiges Lokal, bestimmt 250 Leute passen da rein, an langen Tischen.

Mittagstisch soll es nur von 12 -13 Uhr geben. Ich bin der erste Gast...
Später kommen mehr, um 13.30 sind es etwa 30 Leute. Also ganz so eng ist das mit den Zeiten wohl nicht.
Das kleinste Steak wiegt 400g. Ich habe es schon geahnt und nur sparsam gefrühstückt, aber wo soll ich 400 Gramm hin essen???
Beilagen habe ich lieber nicht bestellt, ein wenig kommt  sowieso dazu...


Die 2. Hälfte brutzelt auf glühenden Kohlen vor sich hin, während ich mit der ersten beschäftigt bin.
Irgendwie habe ich es gepackt und war geschafft. Lecker war's, aber stimmungsmässig ist es in so einem Lokal sicher besser um 23 Uhr, wenn es bei den Argentiniern erst richtig los geht, die Bude voll ist, alles dröhnt und sich die Tische wegen der Fleischmassen biegen. Um die Uhrzeit esse ich eher selten....
Warum hier solche Unmengen an Fleisch verzehrt werden, hat mir noch keiner erklärt.
Dann muss ich los, damit ich nicht einroste.
Von Rita habe ich eine Karte für die 
U-Bahn bekommen. Linie D geht nach Palermo, wo es so gemütlich sein soll und die grüne Lunge von Buenos Aires liegt.
Die Scheckkarte muss auf ein Display gelegt werden, und schon kann man das Drehkreuz passieren.


In den Gängen lagern junge Frauen mit 3-5 Kleinkindern auf dem Fußboden.... Die rumänischen Familien hingegen besetzen die Bürgersteige. Musiker geben auf den Bahnsteigen ihr Bestes und im Zug versucht sich ein schräger Sänger, während der nächste ein Gerät zum Einfädeln eines Fadens anbietet. Da wäre ich fast schwach geworden.


Viele Polizisten sind unterwegs auf den Bahnsteigen, und sie tragen sie kugelsichere Westen.
Plaza Italia ist eine nette ausgestaltete Station.


Draußen ist es immer noch schwül, heiß und laut, von Erholung keine Spur....


Hier liegt der kleine Zoo, daneben der Botanische  Garten. In den gehe ich.
Er ist relativ  klein, es gibt  kaum Blüten, alles ist ab- oder zugesperrt. Der Rasen darf nicht betreten werden, daher kann man die Schilder an den Kunstwerken nicht lesen.
Menschen belagern die schattigen Bänke, Katzen den Rasen.
Moderne Kunstfiguren stehen vor einem etwas älteren Kunstwerk. Titel und Künstler bleiben unbekannt da der Rasen hier auch noch doppelt abgesperrt ist, wegen der bunten Figuren .......


Schade, man könnte mehr draus machen.
Aber eine kleine Oase in der lärmenden Stadt ist der Botanische Garten schon.



Ein paar Blocks weiter soll ein schönes kleines Lokal sein, wo es noch wie in einem alten Kolonialwarenladen aussieht. Gesucht und gefunden. Der Kaffee ist gut. Alles andere sieht noch besser aus....





Ich befinde mich im Stadtteil Palermo-Soho. Da gibt es auch eine Villa Freud.... weil hier eine besonders hohe Dichte an Psychotherapeuten anzutreffen sei. Gefunden habe ich die Villa nicht, dafür ein paar alte Häuser 

und viele in die Höhe strebende Neubauten mit teuren Wohnungen.


Zurück geht es wieder mit der U- Bahn, heute Abend haben wir eine Tangoshow auf unserem Programm.


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