Donnerstag, 29. Januar 2015

Paraty... Paratschi

Heute haben wir Rio verlassen. Der Sonnenaufgang war zum Abschied noch einmal wunderbar.


Auf der gut 4- stündigen Fahrt in den Süden nach Paraty gibt es vor allem viel Grün zu sehen. Rechts Berge über Berge mit Urwald, seltenem Kahlschlag, ab und zu Wasserfälle, viele Bäume voller lilafarbenen Blüten oder auch schon mal ein kleiner Brandherd. 
Links auch Grün und dazwischen immer wieder tolle Ausblicke auf tiefblaues Meer, Inseln und Küstenabschnitte, die ans Mittelmeer erinnern. 
Die Straße ist super ausgebaut, vor Blitzern wird gewarnt, und die Autofahrer bremsen wie bei uns davor ab und geben danach Gas.
Ein niedliches Atomkraftwerk liegt malerisch direkt am Strand. Fukushima lässt grüßen....
Nur eine knappe Stunde davon entfernt liegt Paraty, ein altes Kolonialstädtchen.
Nur von hier aus durften vor mehr als 100 Jahren die in Brasilien gefundenen Edelsteine, Diamanten und Gold  ausgeführt werden. Als das nicht mehr lief, weil andere Transportwege gefunden wurden, war Flaute. Das gleiche Spielchen 50 Jahre später mit Kaffee, bis eine Bahnverbindung entstanden war. Dann überkam der Dornröschenschlaf das kleine Städtchen Paratschi, wie die Brasilianer es aussprechen. Aus diesem ist es erwacht es ein bisschen, als die erste Straße nach draußen gebaut wurde, und richtig, nachdem es 1976 Anschluss an die Strassenverbindung nach Rio bekam. Es steht nun auf der Warteliste zum Weltkulturerbe. Die Aussagen darüber widersprechen sich... Seit 1966 Weltkulturerbe? Aber sie sind immer noch dabei, irgendwelche Auflagen zu erfüllen.... Also doch Anwartschaft?

Zunächst sind aber für uns die Tücken der Unterkunft zu bewältigen. Das ist Christianes Arbeit....
In der Buchung der Pousada Corsario sind wir nicht vorhanden. An der steht ein völlig  hilfloser junger Mann mit Zahnklammer.
Es dauert.
Dann zeigt er Christiane ein Zimmer mit 1 Bett. Wir haben 2 bestellt....
Das nächste Zimmer besichtige ich, zusammen mit einer herbeigeeilten, gut englisch sprechenden Dame.
Abgelehnt.
Am Pool, lauter Generator daneben, 1 Riesenbett und ein schmales, 10 cm Maträtzchen auf einer gemauerten Bank.
Khang nennt man das in China, eine Art Ofenbank, die beheizt wird.
Ich erkläre ihr, dass das gar nicht gehe nach 8 Nächten Luftmatratze...
Sie eilt mir voraus zum "schönsten" Zimmer, was sie habe.
Angeblich ist es ein Deluxe Zimmer!  
...ohne Seife, Mülleimer, Duschmittel....
Aber die Lady an der Rezeption hat schon einen jungen Mann zu ihrem Stellvertreter ernannt, der englisch spricht und uns weiterhelfen würde....

Da liege ich nun, durchgeschwitzt und halb erschossen auf einem bequemen 90cm Bett.  Wifi auf dem Zimmer funktioniert nicht.
Zur Belohnung für die Luftmatratzennächte darf Christiane auf dem riesigen, mindestens 2m Bett logieren.
Wie es weitergeht, das werden wir sehen.
Christiane hat schon Beschwerdemails losgelassen, und ein Rückruf aus Deutschland ist auch bereits erfolgt.
 

1 Kommentar:

  1. Na, endlich wird der Urlaub richtig interessant...!
    Ich hoffe aber für euch, dass es ab jetzt wieder besser wird!
    Heute morgen war hier alles weiß!!! Damit hatten wir nicht gerechnet.
    Dann sind auch wieder Streiks im Gespräch, bei der Eisenbahn und an den Flughäfen. Am 5.2.15 soll bei den Flughäfen verhandelt werden. An dem Tage wäre unser Abflug nach Florenz. Deshalb rechne ich damit, dass wir pünktlich wegkommen, toi, toi, toi, denn am Verhandlungstag selbst wird ja nicht gestreikt - das hoffe ich zumindest.
    Weiterhin alles Gute für euch und für uns---1
    H.

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