Mittwoch, 14. Januar 2015

die Stadt der Engel....


...so nennt man den alten Friedhof "Cementerio de Recoleta" in Buenos Aires, auf dem sich die Reichen, Schönen und Wichtigen nach ihrem Ableben versammelt haben....
Neben dem Moskauer Friedhof, dem in New Orleans und in Havanna zählt er zu den berühmtesten Friedhöfen der Welt.


Hier sucht man vor allem nach  Evita Perón.
Man muss sie aber auch echt  suchen, denn ein Hinweisschild gibt es nicht, und die angegene Nummer des Grabes steht nur auf dem Papier....
Hat man es gefunden, quetscht man sich mit den anderen Touristen auf die gegenüber liegende Seite - vielleicht 1,20m Abstand - und versucht, ein vernünftiges Foto zu machen, was aber gar nicht machbar ist...


Nach Schatten suchend schleichen wir durch die engen Friedhofsgassen und bekommen dabei recht makabre Grabstätten zu sehen.....


Die Leute haben keine Kosten gescheut, die Hüllen ihrer Liebsten in teuren Marmorhäuschen unterzubringen. Sie stehen auf engstem Raum gedrängt. Platz für neue Gräber gibt es nicht, auch für Bäume blieb nicht viel übrig.
Egal mit wieviel Pomp und Pracht das letzte Reihenhäuschen ausgestattet ist, 




...es schützt nicht davor, dass nicht das Glas in den Türen zerbrochen ist, sich Müll angesammelt hat oder der Sarg sich auflöst oder der Stapel mit 5 Särgen in gefährlicher Schieflage steht. Selbst das Spitzendeckchen macht nichts mehr her....


Ein bisschen Farn und Spinnweben wirken da schon sympathisch.



Renovierungen finden, wenn überhaupt, nur statt, wenn wieder einer einzieht. Dann gibt es auch mal eine neue Marmortür mit Vorhang gegen Blicke von außen.
Irgendwann reicht uns der Ausflug in die Welt der Verblichenen und der zu Stein gewordenen Engel. Wir schleppen uns in die nächste Pizzeria. Sie sieht gut aus, was sich aber als Täuschung herausstellt...
Den Kaffee trinken wir dann in einer Mall. In der Hoffnung, genügend heruntergekühlt zu sein, machen wir uns wieder auf den Weg.
Die zum Friedhof gehörende Kirche der Heiligen Jungfrau Soundso hat auch ein paar Klosterzellen zu bieten, in denen ein paar schöne Stücke ausgestellt sind.




Hinter dem in der Nähe liegenden Museo Nacional de Bellas Artes gibt es eine Metallblume, die ihre Blütenblätter je nach Sonnenstand öffnet oder schließt. Sie ist mit einem gelben Plastikzaun umzingelt... leider... Aber das wird schon seinen Grund haben....
Abends soll sie in tollen Farben leuchten.


Fürs Museum - im ehemaligen Wasserwerk - bleibt weder Zeit noch Energie. Ein Blick auf El Greco muss für heute reichen....


Christiane setzt dem Schleichen ein Ende und nimmt eine Taxe.
Ich schaue mir noch mit Begeisterung tolle Baumwurzeln an 


und begegne dabei Hunden, die auf ihr Herrchen warten.... angeleint und ganz geduldig starren sie in die Richtung, in die er verschwand, nachdem er sie am Mülleimer festgebunden hat.


Auf dem Fußmarsch zum Hotel komme ich noch am Patio Bullrich vorbei. Dort hat sich in einem schönen, alten Gebäude eine elegante Mall eingenistet.


Bei mir macht sich Hunger bemerkbar. Christiane ist schon etwas erholt, wir probieren ein Restaurant in der Nachbarschaft aus und  werden nicht enttäuscht.....


Ein argentinisches Steak ist schon lecker....
Im Hotel stelle ich fest, dass meine Arme krebsrot sind, hatte völlig vergessen, mich einzucremen und mein Sonnen/Regenschirm hatte heute seinen Geist aufgegeben.....

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